Unterscheidung Brut- und Rastvögel bei den seltenen Entenarten
Neben der auf fast jedem Gewässer in Hessen als Brutvogel möglichen Stockente und der seltenen, aber weit verbreiteten
und z. T. auch auf kleineren Gewässern brütenden Reiherente kommen bei uns folgende Entenarten als sehr seltene Brutvögel vor:
- Schnatterente - zunehmend, vor allem in Südhessen, in den letzten Jahren auch erste Brutnachweise in Nordhessen
- Krickente - sehr selten, aber in allen Landesteilen nachgewiesen
- Knäk- und Löffelente - sehr selten, Brutnachweise nur in sehr wenigen Gebieten vor allem im mittleren Hessen
- Tafelente - sehr selten, Brutnachweise in den letzten Jahren nur aus der Wetterau, dem Vogelsberg und Rhäden von Obersuhl
- Kolbenente - sehr seltene, nur wenige Brutgewässer entlang des Rheins, Brutverdacht in manchen Jahren auch in der Wetterau
- Spießente - aus den letzten 15 Jahren nur ein Brutverdacht in der Wetterau
- Pfeifenten haben noch nie in Hessen gebrütet und sind auch nicht als Brutvögel zu erwarten
Da die letzten heimziehenden Individuen dieser Entenarten oft noch im Mai unterwegs sind und ab Juni
schon wieder Vögel auf dem Weg zu den Mauserplätzen bei uns rasten, stellt sich oft die Frage, wie
diese Durchzügler von den wenigen, sehr seltenen Brutvorkommen abgegrenzt werden können.
Für die seltenen Entenarten sollten nur Brutzeitcodes vergeben werden, wenn:
- Eindeutige Balzhandlungen beobachtet werden; vor allem die oft anhaltenden Verfolgungsflüge , bei denen
ein oder meist mehrere Männchen einem Weibchen hinterherjagen sind ein guter Bruthinweis
- Sich die Tiere ab Mai über mehrere Wochen durchgehend im Gebiet aufhalten; in solchen Fällen sollten
regelmäßige Kontrollen erfolgen, um die Anwesenheit dokumentieren zu können